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Wissenswertes über Krebs und den Biomarker MSI-H/dMMR

Krebspatienten benötigen eine Behandlung, die für ihre spezifische Erkrankung am besten geeignet ist. Eine Hilfestellung sind dabei sogenannte Biomarker, biologische Merkmale, die im Blut oder in Gewebeproben gemessen werden können. MSI-h/dMMR ist ein solcher Biomarker.

19.12.2022

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Biomarker

Krebs ist nicht nur eine Krankheit. Es gibt viele Arten von Krebs und die Krankheit kann überall im Körper auftreten. Sie entsteht, wenn gesunde Zellen unkontrolliert wachsen: Sie werden zu Krebszellen und zerstören gesundes Gewebe. Krebszellen können sich ausbreiten, sich von ihrem Entstehungsort lösen und andere Stellen im Körper befallen (Metastasen). Wie die Zellen sich vermehren und ausbreiten, ist je nach Krebsart unterschiedlich. Krebspatienten benötigen eine Behandlung, die für ihre spezifische Erkrankung am besten geeignet ist. Eine Hilfestellung sind dabei sogenannte Biomarker, biologische Merkmale, die im Blut oder in Gewebeproben gemessen werden können. MSI-h/dMMR ist ein solcher Biomarker.

Krebs ist die zweithäufigste Todesursache weltweit

43’500

In der Schweiz erkranken pro Jahr rund 43’500 Menschen neu an Krebs, rund 17’200 sterben daran, rund 67% leben noch 5 Jahre nach der Diagnose.

19’000’000

Im Jahr 2020 wurde weltweit bei mehr als 19 Millionen Menschen Krebs diagnostiziert. Fast 10 Millionen Menschen starben daran.

Was im Körper passiert, wenn Krebs entsteht

Alle Zellen in unserem Körper haben bestimmte Aufgaben zu erfüllen. Normale Zellen teilen sich in geordneter Weise. Sie sterben ab, wenn sie abgenutzt oder beschädigt sind, und neue Zellen nehmen ihren Platz ein. Bei Krebs teilen sich Zellen unkontrolliert und verdrängen die normalen Zellen. Dies führt zu Beschwerden in dem Teil des Körpers, in dem der Krebs begonnen hat. Krebszellen können sich auch in anderen Teilen des Körpers ausbreiten. Die meisten Krebsarten bilden Knoten, die auch als Tumor bezeichnet werden.

Wie sich Krebserkrankungen unterscheiden

Einige Krebsarten wachsen und verbreiten sich schnell. Andere wachsen langsamer. Sie sprechen auch auf unterschiedliche Weise auf eine Behandlung an. So lassen sich einige Krebsarten gut mit einer Operation behandeln, bei anderen kommen Medikamente, wie die Chemotherapie, die Immuntherapie oder eine Kombination verschiedener Therapien zum Einsatz. Oft wird mehr als eine Behandlung angewendet.

Die Rolle von Biomarkern in der Krebsbehandlung

Biomarker sind bestimmte biologische Merkmale, die im Blut oder in Gewebeproben gemessen werden können. Sie helfen, eine Krebserkrankung besser zu verstehen und können Hinweise für die Wahl der Therapieoption geben. Es gibt verschiedene Biomarker, MSI-H/dMMR ist einer davon.

  • MSI-H steht für «High levels of MicroSatellite Instability», auf Deutsch «hohe Mikrosatelliteninstabilität». MSI ist eine Veränderung in kurzen, sich wiederholenden DNA-Sequenzen (Mikrosatelliten), die oft in Tumorzellen von bestimmten Krebsarten gefunden werden kann. MSI-H Krebszellen können Fehler, die während der DNA-Vervielfältigung entstehen, nicht korrigieren.

  • dMMR steht für «deficient mismatch repair», was auf Deutsch bedeutet «defektes DNA-Reparatursystem». Normalerweise greift das DNA-Reparatursystem ein, wenn es Fehler identifiziert und repariert diese Zellveränderungen. Funktioniert dieses System nicht, spricht man von einem defekten DNA-Reparatursystem (dMMR). Ein fehlerhaftes dMMR-System kann zu einer Mikrosatelliteninstabilität (MSI) führen.

Tumore mit hoher Mikrosatelliteninstabilität sprechen oft besser auf gewisse Therapien an. Ein MSI-Biomarker-Test kann dazu beitragen, Patienten zu identifizieren, die auf eine solche Therapie ansprechen können.

Wie ein MSI-H/dMMR Biomarker-Test funktioniert

Jede Krebserkrankung ist anders. Um einen Behandlungsplan zu entwickeln, der für einen Patienten richtig ist, kann der Arzt Labortests anordnen. Diese Tests dienen dazu, den Tumor auf verschiedene Biomarker, darunter MSI-H/dMMR, zu untersuchen.

  • Es wird eine Gewebeprobe (Biopsie) des Tumors entnommen und der Arzt ordnet den Test an.
  • Der Arzt erhält die Ergebnisse in der Regel nach 2 bis 10 Tagen.

Arzt und Patient besprechen die Behandlungsmöglichkeiten aufgrund der Ergebnisse und entscheiden, welche Behandlung am besten geeignet scheint.

CH-NON-00951, 12/2022